Fallstudie – Produktivität steigern mit Cobots

Ob Spritzguss, Kunststoffverarbeitung oder Werkzeugfertigung – bei der Vema Göggingen hat die Präzision oberste Priorität. Nicht ohne Grund konnte sich der schwäbische Konzern bereits seit 30 Jahren einen Namen bei renommierten Automobil- und Sanitärherstellern machen. Doch damit dieser tadellose Ruf trotz Fachkräftemangels bestehen bleibt, bedarf es maschineller Unterstützung. Vier Universal Roberts des Typs UR5e, sogenannte Cobots, packen nun bei dem Zulieferer mit an.

Eine angespannte Ausgangslage

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Vehement bedroht er die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der Industrie – gerade bei kleinen und mittelständischen Unternehmen. Auch die Vema Göggingen bekommt die fehlende Arbeitskraft zu spüren. Es mangelt an qualifizierten Mitarbeitern. Die Lösung: Einfache Betriebsprozesse müssen automatisiert werden, um weiterhin auf dem hart umkämpften Markt Schritt zu halten. Anfang 2019 folgen auch komplexere Abläufe.

Geschäftsführer Christian Veser erklärt die Ausgangslage: “Wir brauchten dringend kosteneffiziente Robotik-Lösungen, die sich mühelos selbst integrieren und programmieren lassen.” Dabei ging es zunächst einmal um die Entlastung des Personals. Monotone und kräftezehrende Aufgaben sollten künftig Roboter übernehmen, um die Arbeitskräfte zu schonen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Eine automatisiere Problemlösung ist gefragt

Das große Ziel der Vema: eine einfache Robotik-Applikation, die sich ganz ohne Schutzhülle einsetzen lässt und auf verschiedenste Maschinen anwendbar ist. Genauso wichtig war auch eine einfach und schnelle Integration und Programmierung. Eine Lösung, die alle Kriterien vereint, ist die Cobot-Technologie von Universal Robots.

Hakan Celik, erfahrener Maschineneinrichter bei Vema, berichtet von schnellen ersten Erfolgen: “Wir haben uns zügig für den Cobot des Typs UR5e entschieden. Und es hat reibungslos funktioniert.” Inzwischen gehen den 80 Vema-Mitarbeitern vier leistungsstarke UR5e-Roboter zur Hand. Bruno kümmert sich um eine lichttechnische Messanlage, während Elfriede und Günther für Pick-and-Place-Aufgaben verantwortlich sind. Jürgen, der jüngste Cobot in der Firma, soll bald sogar Verpackungsaufgaben vollautomatisch erledigen. Das Besondere: Alle Anwendungen hat Vema selbst integriert und programmiert – genau wie die maßgeschneiderte Greiferwechseleinheit und die Greifer.

Die Bilanz fällt bislang durchwegs positiv aus: Dank der tatkrätigen Unterstützung der Cobots im Tagesgeschäft lastet der Fachkräftemangel weniger auf dem schwäbischen Zulieferer. Zugleich konnte der Konzern steine Produktivität sogar nochmals steigern. Schließlich sind die Cobots sieben Tage die Woche 24 Stunden lang im Dauereinsatz. So kann der Mittelständer sogar noch in einer dritten Schicht herstellen. “Um bis zu 30 Prozent konnten wir unsere Produktivität erhöhen“, berichtet Geschäftsführer Christian Veser.

Großes Lob gibt es auch von den Mitarbeitern. Sie fühlen sich spürbar entlastet – vor allem in der Qualitätskontrolle. Endlich bleibt mehr Zeit für das Wesentliche – für eine intensive Prüfung der einzelnen Bauteile. Vor den Cobots war dies leider nicht möglich. Für ein Teil hatten sie jeweils nur 20 Sekunden Zeit, sowohl zur Prüfung als auch zur Verpackung.

Die Cobots haben unseren Arbeitsalltag nachhaltig revolutioniert“, lobt Christian Veser. Nicht ohne Grund will Vema in Zukunft auch noch komplexere Prozesse in der Montage mithilfe von Cobots automatisieren. “Genau das ist unser Ziel, das wir früher oder später mit maschineller Unterstützung erreichen werden.”